Zellfreie Implantate

Zellfreie Implantate sind seit 2004 auf dem Markt. Das erste zertifizierte Implantat war die Chondro-Gide Membran®. Es handelt sich dabei um eine zweischichtige Membran, die in den zuvor bearbeiteten Knorpeldefekt plaziert und eingenäht oder eingeklebt wird.

 

Die Idee bei einigen zellfreien Implantaten ist, bei kleinen Defekten bis 2 cm², als Platzhalter zu dienen, in den Knorpelzellen aus der gesunden Knorpelumgebung einwandern und so einen Regeneratknorpel bilden können. Dies ist nach heutigem Wissensstand nur bei kleinen Defekten möglich.

 

Bei größeren Defekten, 2 cm² bis max. 4 cm² (bei noch größeren Defekten ist die MACT das Verfahren der Wahl), soll die Membran dazu dienen, nach Anwendung der knochenmarkstimulierenden Techniken (Mikro-/Nanofrakturierung und Abrasion), die aus dem Knochen kommenden Knochenmarkzellen und Stammzellen im Defekt zu halten. Diese wachsen dann in das Membrangewebe ein und entwickeln sich dort zu einem bindegwebigen Regeneratknorpel (sog. AMIC Verfahren: autologe Matrix induzierte Chondrogenese).

 

Eine Überlegenheit gegenüber den reinen knochenmarkstimulierenden Techniken konnte bisher in einigen wenigen Studien bewiesen werden, denn die Knorpelgewebequalität ist wohl etwas besser als bei diesen Techniken. Die Preise für solche zellfreie Implantate bewegen sich zwischen 585 Euro und 3000 Euro. Ein Teil der Implantate kann auch arthroskopisch implantiert werden. Es gibt feste, und gelartige Formen.

 

Mittlerweile gibt es in Deutschland mindestens 10 zugelassene zellfreie Implantate.

 

Chondro-Gide® mit Mikrofrakturierung wird als AMIC® von der Firma Geistlich vermarktet und besitzt als einziges Matrixverfahren, außer der MACT, Mittel- und Langzeitstudien (5-9 Jahre) und ist darin der reinen Mikrofrakturierung signifikant überlegen.