Abrasionsarthroplastik

Historie

IS Smillie propagierte bereits die knochenmark stimulierende Technik mit Bohrung für die Osteochondrosis dissecans 1957 und KH Pridie für die Osteoarthritis 1959. Aufbauend auf dieser Idee entwickelte LL Johnson die nun arthroskopisch durchführbare Abrasions-Arthroplastik 1981 und publizierte diese Technik 1986.

Technik

  • Es sind die allgemeinen Regeln zur Defektpräparation zu beachten -> Link
 
  • Bei der Abrasionsarthroplastik wird der eburnisierte sklerotische Bereich mit einer Kugel- oder besser einer Tannenzapfenfräse soweit ausgedünnt, dass es zur minimalen Eröffnung des subchondralen Knochens kommt, mit dem sogenannten Pfeffer- und Salzphänomen (siehe Bild oben).
 
  • Dabei ist darauf zu achten nicht zu tief zu fräsen, um den Knochen nicht zu destabilisieren und keinen zu welligen Defekt zu produzieren.

indikationen für Lenny Johnson

  • Lokale Eburnisation
 
  • Defekt kleiner 4cm²
 
  • Umgebungsknorpel max. Grad 2 nach Outerbridge
 
  • Alter unter 50 J
 
  • Beinachsfehler unter 3 Grad! Daher vorher immer Ganzbeinröntgen!

Nachbehandlung

Sie Nachbehandlung nach Knorpel-OPs (link)

studienlage

  • Keine gute Studienlage. Seit 1986 nur 25 Artikel im Pubmed bis Feb. 2018, keine höherwertige Studie. Ergebnisse eher schlechter als die der Mikrofrakturierung
 
  • Eine gute 20 Jahre-Nachuntersuchung Level IV von Sansone 2015

fazit aus sicht des qkg

  •  Wird von einigen Anwendern bei großflächiger Abrasion ganzer Kompartimente als „Bioprothese“ vermarktet.
 
  • Wenn Indikation eingehalten wird und konsequente Nachbehandlung mit CPM erfolgt alternative OP-Methode
 
  • Sinnvoll anzuwenden bei medialer Gonarthrose im Rahmen einer Umstellungsosteotomie
 
  • Praktisch an der Hüfte nicht immer leicht durchführbar, da aufgrund der anatomischen Besonderheiten eine vertikal zur Knochenlamelle ausgerichtete Durchführung bei einer harten Subchondralschicht das angestrebte Debridement im Bereich der Sklerosezonen unvollständig sein kann.

Alle Informationen zur den beschriebenen Verfahren sind Evidenz basiert. Mehr Details, Bildmaterial und Videos zu den einzelnen Techniken, sowie Literaturquellen können QKG-Mitglieder in unserem Knorpelforum einsehen. Werden Sie Mitglied!