Pridie hat schon Ende der 50er Jahre beschrieben, dass man bei einer Arthrotomie durch Knochenbohrungen mit einem ¼ Zollbohrer (ca. 6,35mm ø) Knochenmarkzellen gewinnen kann.
Steadman griff die Technik der Knochenbohrung 1985 wieder auf, aber mit dem Ziel, arthroskopisch alle Regionen des Kniegelenkes mit dem Knochenperforator zu erreichen. Dazu entwickelte er unterschiedlich abgewinkelte Ahlen, sogenannte “Pics” in 30, 45 und 90 Grad Winkel. Damit war es nun möglich, definiert große lokale Knochendefekte zu setzen, aus den Knochenmarkzellen in den Defekt einströmen konnten. Steadman JR, Rodkey WG, Singleton SB, Briggs KK (1997) Microfracture technique for full thickness chondral defects; technique and clinical results Operat Tech Orthop, 7:300-304
Knorpeldefekte ≥ 2-3cm²
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Da die Mikrofrakturierung einige Schwächen besitzt, insbesondere eine hohe Anzahl an intraläsionalen Osteophyten und Zysten, und da die Ahlen zu einer Zerstörung der subchondralen trabekulären Knochenstruktur führten, suchte man nach einer Technik, die knochenmarkstimulierend arbeitet, jedoch ohne die Nachteile der Mikrofrakturierung.
Aufbauend auf den Ergebnissen der Arbeitsgruppen um H. Chen und bestätigt durch H. Madry wurde eine Technik entwickelt, bei der der perforierende Draht nur 1 mm stark ist und damit dem physiologischen Abstand der Trabekel sehr nahe kommt (0,75 ± 0,15mm), und wobei der Draht nicht gebohrt, sondern eingeschlagen wird, um Hitzenekrosen und Verschluss der Trabekelspalten durch Bohrmehl zu verhindern.
Es wird nach Standart-Debridement des Defektes und Abtragung des kalzifizierenden Knorpelschicht mit dem Nanofix ein 1 mm durchmessender Nitinoldraht 9 mm tief in den subchondralen Knochen eingeschlagen. Durch die tiefe Penetration verspricht man sich eine besser Defektfüllung und einen höheren Kollagen II Gehalt des Regenerates (Chen).