Zellfreie Implantate gibt es seit der zweiten Generation der ACT, nämlich seit 1998.*
Bei der ersten, der Chondrogide-Membrane, handelt es sich um eine biphasische Kollagen I-III Matrix, die zunächst dazu diente, die gezüchtete Knorpel-Zellsuspension wasserdicht abzudecken, sodass man auf das zusätzliche Trauma und die Schwierigkeiten mit der Präparation eines Periostlappens verzichten konnte. Diese Chondro-Gide© Membran ist natürlich resorbierbar und kann geklebt und genäht werden.
Seit 2003 wird die Chondro-Gide® Membran für die „AMIC®“ (Autologe matrix induzierte Chondrogenese) angeboten. Der Gedanke der dahinter steckt ist, die bei der Mikrofrakturierung freigesetzten Knochenmarkzellen im Defekt zu behalten und zur Knorpelregeneration beizutragen, da doch sonst viele Zellen aus dem Defekt bedeckenden Gerinnsel verloren gehen können.
Tatsächlich zeigen Mittel und Langzeitstudien, dass die klinischen Ergebnisse der reinen Mikrofrakturierung deutlich schlechter ausfallen, als die der AMIC*. Auch die histologischen Ergebnisse sind besser als die der Mikrofrakturierung.**
Wegen der hohen Anzahl an intraläsionalen Osteophyten und subchondralen Zysten für die Mikrofrakturierung – in 20%-50%*** entstehen intralesionale Osteophyten, mit etwas geringerer Ausprägung für die AMIC®.
Durch die NAMIC® (Nanofrakturierung + AMIC) wurde versucht, den knöchernen Defekt soweit zu verkleinern, dass diese Komplikationen weiter reduziert werden sollten.
CaRes 1S®, eine Kollagen I Membran, war 2009 das erste zellfreie Implantat, das nach Chondro-Gide® die CE Zulassung Medizinprodukt Klasse III erhielt.
Hyalofast® war das nächste zellfreie Produkt, das zunächst als Hyalofast C© mit kultivierten Knorpelzellen beladen auf den Markt kam und seit 20xx als zellfreie Matrix angewendet wird.
Zukunft
Neueste Entwicklung sind Zellfreie Implantate aus dem 3D-Drucker. Sie besitzen die einzigartige Fähigkeit die verschiedenen Techniken matrix-basiert, zellfreie Matrix durch in situ 3D Bio-Printing eine Replikation anatomischer Strukturen, biologische Funktionen und mechanische Eigenschaften des originären Knorpels nachzubilden und im Besonderen die zonale Differenzierung des Knorpels in oberflächliche, mittlere und tiefe Zone zu rekonstruieren.
Alle Informationen zur den beschriebenen Verfahren sind Evidenz basiert. Mehr Details, Bildmaterial und Videos zu den einzelnen Techniken, sowie Literaturquellen können QKG-Mitglieder in unserem Knorpelforum einsehen. Werden Sie Mitglied!