Mitte: Preisträger Dr. Manfred Bölk. Links: Dr. Wolfram Steens (wissenschaftlicher Leiter des QKG-Spezialworkshops). Rechts: Dr. Wolfgang Zinser, QKG Vorstandsvorsitzender

Medienpreis 2021 der Deutschen Knorpelakademie, verliehen von der Fachgesellschaft QKG „Qualitätskreis Knorpel-Repair und Gelenkerhalt e.V.“

Die Deutsche Knorpelakademie vergibt 2021 erstmalig den Medienpreis für besonders herausragende Filmbeiträge, die sich mit der Knorpeltherapie und dem Gelenkerhalt beschäftigen.


 „Wir wollen durch die Preisvergabe hervorheben, dass der Gelenkerhalt, wo möglich, für die Patienten immer besser ist, als das Gelenk mit einem Kunstgelenk zu ersetzen, erst recht, wenn es sich um sehr junge Patienten handelt.“ so Dr. Wolfgang Zinser, Vorstandsvorsitzender des QKG. 


„Aktuell bestehen wieder politische Bestrebungen Krankenhäuser, die viele künstliche Gelenke einsetzen, mit bestimmten wirtschaftlichen Anreizen zu belohnen, da man glaubt, dass die Qualität der Gelenkbehandlung mit der operierten Anzahl von Kunstgelenken steigt. Aus Sicht des QKG eine sehr gefährliche Entwicklung mit möglicherweise negativen Auswirkungen für die betroffenen Patienten. „Es sollten vielmehr politische und wirtschaftliche Anreize geschaffen werden, Therapien und Behandlungsmethoden zu fördern, die Gelenke der betroffenen Patienten zu erhalten und nicht durch Kunstgelenke zu ersetzen. Kliniken, die viele Kunstgelenke einsetzen, müssten auch nachweisen, dass sie alle Verfahren des Gelenkerhalts beherrschen und können, beispielsweise die Knorpelzelltransplantation. Sonst besteht immer die Gefahr das zu früh das Gelenk ersetzt wird. Nur dann sollte man die Erlaubnis zum Einsetzen von Kunstgelenken erhalten.“ mahnt Dr. Zinser.


Der Film „Zu jung für die rettende OP?“ zeigt anschaulich die Möglichkeiten der regenerativen Gelenktherapie. Gelenkbeschwerden können nachhaltig unser Leben beeinflussen, ggf. sogar unsere sozialen Kontakte und Karrierechancen, was in der Geschichte um das Schicksal von Anna und dem „Kampf um Annas Knie“ anschaulich erzählt wird. Dem Preisträger, Dr. Manfred Bölk, der vor seiner Filmproduzentenkarriere selbst chirurgischer Assistenzarzt war, ist es gelungen, als Hintergrund zu Annas Geschichte über die aktuellen fantastischen Möglichkeiten aber auch die regulativen, gesundheitsökonomischen und lobbyistischen Hürden aufzuklären, die aktuell in Deutschland bei Knorpel regenerativen Behandlungen bestehen.


Dr. Manfred Bölk hat in den 80er Jahren als Filmenthusiast den Assistenzarztberuf in Münster gegen das Filmgeschäft in Köln getauscht. Das Fernweh und die große weite Welt waren zu verlockend. Aber immer wieder kam er in Berührung mit der Medizin. Zunächst durch einen Filmbeitrag über einen deutschen Arzt in Tansania, dem er selbst im OP assistieren musste. Später dann wieder in Beiträgen, in denen er über Neues aus der Medizin an Beispielen von Patientengeschichten berichtete. So stolperte er auch 2010 und 2011 über die Möglichkeiten Knorpelschäden z.B. durch Knorpelzelltransplantationen zu behandeln. Es folgten mehrere Berichte zu dem Thema. „Das Besondere an der Geschichte von Anna ist, dass es uns gelungen ist, Anna bei ihrem Genesungsweg über 3 Jahre zu begleiten. Den Einfluss, den eine Erkrankung und dessen Therapie auch langfristig auf ein Leben haben kann, sieht man nur über einen längeren Zeitraum und ich bin glücklich, dass wir diese Idee in unserem Film auch umsetzen konnten“ so Dr. Manfred Bölk bei der Preisverleihung. 


„Ich konnte als Filmemacher und Arzt erfahren, dass es in Deutschland viele engagierte Ärzte gibt, die sich nach wie vor für das Wohl ihrer Patienten auch gegen größte Widerstände einsetzen und ihr Bestes geben. Für mich war es eine Ehre und Bereicherung diese im Rahmen des Filmprojektes kennenlernen zu dürfen.“


Der Medienpreis 2021 der Deutschen Knorpelakademie ist mit 500€ dotiert. Die Preisübergabe durch den QKG-Vorstandsvorsitzenden Dr. Wolfgang Zinser findet im Rahmen des QKG-Spezialkurses unter wissenschaftlicher Leitung von Dr. Wolfram Steens auf der Zeche Zollverein in Essen statt, auf dem interessierte Ärzte in den aktuellen Knorpeltherapien unterrichtet werden.